Handlung
Jennifer (Megan Fox), das heißeste und beliebteste Mädchen der Stadt, ist von einem Dämon besessen. Seither fällt sie über ihre zahlreichen Verehrer her, um ihren unstillbaren Durst nach Blut zu befriedigen. Auch Jungs, die bisher nie eine Chance bei ihr hatten, stellen nun einen ganz besonderen Reiz für sie dar. Als Jennifers beste Freundin Needy (Amanda Seyfried) begreift, was vor sich geht, versucht sie Jennifer und damit auch die Jungs ihrer Stadt zu retten.
Das Drehbuch zu Jennifer's Body entstammt der Feder von Diablo Cody. Die Autorin hat bereits das Drehbuch zu der sehr erfolgreichen Komödie "Juno" geschrieben.
Filmkritik | Jennifer's Body - Jungs nach Ihrem Geschmack
Ganz im besten Horrorfilmstil der 70er und 80er Jahre kommt Jennifer's Body daher, indem okkulte Elemente sich im Plot ebenso niederschlagen wie ein gewisser Fortsetzungsreihencharakter. Nachdem eine Rockband Jennifers Seele im Austausch gegen einen Plattenvertrag an den Teufel verkauft hat, kommt die von einem Dämon Besessene von den Toten zurück und führt Übles im Schilde, um weiterleben zu können. Hinzu kommt, dass Hauptdarstellerin Megan Fox' laszives Schulmädchenoutfit beim Zuschauer fast den Anschein erweckt, es handele sich hier um eine harmlose daily soap im Fernsehen. Aber eben nur fast.
Allerdings kommt Jennifer's Body weniger blutrünstig daher, als man es vom Horrorkino im ersten Jahrzehnt des dritten Jahrtausends sonst gewohnt ist. Zwar muss der in Jennifer steckende Dämon regelmäßig Frischfleisch zu sich nehmen, das sie ihm dann in Form von männlichen Schulkameraden, die sie mittels ihrer Verführungskünste an dafür geeignete Orte gelockt hat, zuführt, aber dieser Horrorstreifen ist dennoch weit entfernt vom sonst über die Leinwand fließenden Blutbad anderer Filme.
Gleiches gilt auch für den Umgang mit dem Thema Sex. Zwar kokettiert Jennifer alias Megan Fox ständig mit Erotik und Sexualität, aber zum Äußersten kommt es nie in der filmischen Darstellung. Das Spiel der Verführung endet quasi immer kurz vor dem Höhepunkt. Ob dies nun den Zuschauer enttäuscht oder eher anregt, lässt sich natürlich nicht verallgemeinernd sagen. Fakt ist aber, dass auch hier wieder die 70er und 80er greifen, und der Film für heutige Verhältnisse eher brav daher kommt.
Darüber hinaus bietet Regisseurin Karyn Kusama ("Girlfight", "Aeon Flux") emanzipiertes Kino erster Güteklasse. Frech, sexy und tough erscheinen die beiden Protagonistinnen Needy und Jennifer. Die Rettung des Märchenprinzen im Abendkleid ist da nur eine Szene, die vom selbstbewussten Handeln der Darstellerinnen lebt.
Im Mittelpunkt des Films steht eigentlich nicht Jennifers Besessenheit, sondern die Freundschaft der beiden Mädchen. Aber genau an dieser Stelle hinken Plot und Dialoge und verwehren dem Zuschauer tiefer gehende Eindrücke in die Grabenkämpfe zwischen den beiden Darstellerinnen. Ohne diese psychologische Tiefendimension fehlt dem Horrorfilm das eigentliche Thema und damit auch das wirklich fesselnde Moment für den Zuschauer. Deshalb bleiben auch die Horrorszenarien, beispielsweise wenn Jennifer kurz nach der Rückkehr von den Toten mit einer Angst erregenden Fratze in Needys Küche steht, ohne dramatischen Tiefgang, von dem ein solches Gruselspektakel sonst im Optimalfall lebt.
Filmkritik von Gastautor